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Logopädische Therapie von Störungen des Sprechens (Dysarthrophonien)

Beim Sprechen sind mehr als 100 Muskeln, viele Nerven und Organe beteiligt, die vom Gehirn aus gesteuert werden.

Dysarthrophonien sind motorische Störungen des Sprechens, die in Folge von Erkrankungen und Schädigungen des Gehirns auftreten, zum Beispiel nach:

  • Schlaganfall
  • Hirnblutung
  • Hirntumoren
  • neurochirurgischen Eingriffen bei Subarachnoidalblutung, Massenblutung, Aneurysma (-blutung und -clipping), intracerebraler Blutung
  • Schädelhirntrauma
  • Cerebrale entzündliche Prozesse (z. B. Meningitis)
  • Degenerative Erkrankungen (z. B. Morbus Alzheimer)
  • Myasthenia Gravis
  • Morbus Parkinson
  • ALS
  • Multiple Sklerose
  • Bulbärparalysen
  • Periphere Fazialisparesen (Gesichtsnervenlähmung)
  • Guillain-Barré-Syndrom

Bei diesen Schädigungen und Erkrankungen kann die Innervation (Steuerung) der am Sprechen beteiligten Nerven und Muskeln gestört sein und zu einer Veränderung der Artikulation, Stimmgebung (rau, heiser, tief, leise, angestrengt), Sprechatmung und Sprechmelodie führen. Das Sprechen wird in den meisten Fällen undeutlich und „verwaschen“. Bei der schwersten Form von Dysarthrophonie, der so genannten Anarthrie, liegt eine vollständige Unfähigkeit zu sprechen vor. Neben Schädigungen der Sprechorgane können auch Lähmungen der Gesichtsmuskulatur (Fazialisparesen) zu Einschränkungen der Artikulation führen.

  • Einzelfalldiagnostik mit Erhebung der motorischfunktionellen, respiratorischen, phonatorischen und artikulatorischen Leistungen
  • Screenings bei akuten Dysarthrien bereits auf der Intensivstation
  • Ggf. HNO-ärztliche Abklärung der Stimmfunktion

  • Diagnostisch orientierte Dysarthrophonie-Therapie (Artikulationstraining, Übungen zur physiologischen Atemführung und atemrhythmisch angepassten Phonation, Fazialis- und Mundmotorikübungen)
  • spezielle Therapiemethoden (z. B. bei M.Parkinson nach LSVT)

Die Dysarthrophonie-Therapie dient einer Verbesserung der sprechmotorischen Leistungen und damit einer verbesserten Kommunikation. Patienten mit Dysarthrophonie fühlen sich durch die Einschränkungen beim Sprechen häufig belastet und meiden Gesprächssituationen. Dies wird in der Therapie durch Aufklärung und Beratung, spezielle Übungsmethoden und Anleitung zu selbständigem Üben aufgegriffen und somit einem sozialen Rückzugsverhalten durch die gemeinsame Erarbeitung optimaler Kommunikationsbedingungen entgegengewirkt.

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