Bei der Stimmgebung lässt die Luft beim Ausatmen die Stimmlippen im Kehlkopf schwingen und ein Ton entsteht. Mehr als 50 Muskeln sind an der Bildung des Stimmtons beteiligt. Störungen im Stimmton zeigen sich als Heiserkeit. Man unterscheidet nach der Ursache:
Sie treten häufig auf bei Entzündungen des Kehlkopfs, der akuten oder chronischen Laryngitis. In Verbindung mit stimmlicher Überbelastung entstehen Stimmlippenpolypen, Stimmlippenknötchen oder ein Reinke-Ödem (Flüssigkeitsansammlung in der Stimmlippe), die zur anhaltenden Heiserkeit führen und eine Stimmband-Operation nötig machen. Des Weiteren können gutartige Tumoren einen operativen Eingriff am Kehlkopf notwendig machen. Bei eingeschränktem Stimmbandschluß, wie er ebenso bei Stimmlippenlähmungen z.B. nach Struma-OP oder Schlaganfall auftreten kann, helfen Stimmübungen die Tonerzeugung auf Stimmbandebene zu verbessern.
Sie treten bei falschem Stimmgebrauch z.B. nach Erkältungen, bei hoher beruflicher Stimmbelastung, stimmlicher Überbeanspruchung, Überforderung und Verspannungen auf. Der Tonumfang der Stimme und ihrer Tragfähigkeit sind deutlich eingeschränkt.
Die Verbesserung des Stimmlippenschluß, d.h. der Stimmqualität, der stimmlichen Belastbarkeit und stimmlichen Kommunikationsfähigkeit, ist das Ziel der logopädischen Übungsbehandlung.
Jede logopädische Therapie enthält neben spezifischen Übungen, Anleitungen zum selbstständigen Üben und Hinweise zum verbesserten Stimmgebrauch in kommunikativen Situationen des Alltags.
Laryngoskopische Untersuchungen des Kehlkopfs erfolgen durch den HNO-Arzt, die Stimmdiagnostik durch den Logopäden. Stroboskopische Befundkontrolle und phoniatrische Stimmfeldmessung sind objektive Methoden zur Sicherung der Therapieerfolge.